Hamburg zieht Welterbe-Antrag für Jüdischen Friedhof zurück
Expertengremium der UNESCO empfiehlt transnationalen Antrag
In den vergangenen Monaten hatte sich das Expertengremium der ICOMOS eingehend mit dem Hamburger Antrag befasst, den Jüdischen Friedhof in Hamburg Altona als UNESCO Weltkulturerbe anzuerkennen. Damit sollte die portugiesisch-sephardische Kultur eine Würdigung erfahren. Hamburg zog jetzt auf Anraten des Gremiums den Antrag zurück, das die Idee zwar würdigte , aber einen transnationalen Antrag für mehrere Stätten für geeigneter hält.
Die Bedeutung der Diaspora für die Entwicklung der portugiesisch-sephardischen Kultur liege nicht in der Nominierung einer einzigen Stätte und könne nicht allein in der Grabmalkunst widergespiegelt werden, so die Begründung. Die Nominierungsstrategie solle eher die historischen und künstlerischen Errungenschaften reflektieren, die sich aus den Prozessen und dem Austausch in der Diaspora der Sephardim ergeben haben.
„Um die Chance zu wahren, in Zukunft eine neue, erweiterte Bewerbung vorlegen zu können, wird Hamburg seinen aktuellen Antrag bei der UNESCO zurückziehen und prüfen, ob sich für eine erweiterte transnationale serielle Bewerbung sephardischer Stätten, wie sie das ICOMOS Gremium vorgeschlagen hat, internationale Partner gewinnen lassen. Auch muss sorgfältig geprüft werden, ob eine solch umfangreiche internationale Nominierung, die laut deutscher Tentativliste frühestens ab 2025 eingereicht werden könnte, eine realistische Chance einer Umsetzung und damit Aussicht auf Erfolg haben könnte“, sagt Kultursenator Dr. Carsten Brosda.
ICOMOS-Experte prüft Jüdischen Friedhof als UNESCO-Welterbekandidat
Jüdischer Friedhof in Altona soll UNESCO-Welterbe werden