Breitensport bringt Leben ins Quartier
Sportliche Flashlights für die Stadtentwicklung
Im Rahmen eines Symposiums an der Kühne Logistics University, an dem die Behörde für Inneres und Sport (Sportamt), die Stadtentwicklungsgesellschaft (steg), der Hamburger Sportbund (HSB) und die TopSportVereine (Großsportvereine der Metropolregion Hamburg) teilnahmen, haben sich die Veranstalter heute auf ein gemeinsames Exposé geeinigt, in dem Vereinbarungen getroffen wurden, den Breitensport besser in die Planungen für die Stadtentwicklung einzubeziehen.
Um den Zuzug von Neubürgerinnen und -bürgern aufzufangen, der sich in den nächsten zwanzig Jahren im unteren sechsstelligen Bereich bewegen wird , entstehen im Jahr rund 10 000 neue Wohnungen. Diese werden zum großen Teil in bereits dicht besiedelten Gebieten gebaut.
Während in Neubauvierteln die Planung von Sportstätten und -vereinen in die Stadtentwicklung eingebunden wird, ist das in Quartieren mit intensiver Nachverdichtung nicht der Fall. Dabei sind 30 % der bundesdeutschen Bevölkerung sind in einem Sportverein aktiv und möchten auch ihren Nachwuchs an sportliche Betätigung heranführen.
Auf dem Symposium berieten die Teilnehmer trotz sehr unterschiedlicher Interessenlagen über neue Wege und Ansätze, diese Problemstellungen zu lösen und stellten anhand von fünf Flashlights mit Sportvereinsbeteiligungen an der Stadtentwicklung bereits erprobte Möglichkeiten aus den Hamburger Stadtteilen vor.
Die Kernaussagen der Ausrichter
I. Andy Grote:
(Senator der Behörde für Inneres und Sport):
„Wenn mit dem Wachstum unserer Stadt auch die Lebensqualität wachsen soll, spielen gute und wohnortnahe Sportmöglichkeiten eine entscheidende Rolle. Für die Entwicklung lebenswerter, attraktiver Wohnquartiere haben leicht zugängliche und einladende Sportanlagen dieselbe zentrale Bedeutung wie Kitas, Grünanlagen oder ÖPNV-Anbindung. Für Hamburg als Active City bedeutet Stadtentwicklung daher immer auch Sportflächenentwicklung. Wir investieren deshalb so massiv wie nie zuvor in Sporthallen, Sportplätze und Vereinssportanlagen und wollen Sportbedarfe in Stadtplanungsprozesse zukünftig noch früher und intensiver einbeziehen.“
Kontakt: pressestelle@bis.hamburg.de
II. Martin Brinkmann
(Geschäftsführer steg Hamburg mbH):
„Hamburg wächst und völlig egal woher dieses Wachstum kommt, es erfordert neben dem Bau von Wohnungen auch den Ausbau der sozialen und Bildungsinfrastruktur. Während diese Infrastruktur bei großen städtebaulichen Masterplanungen gerade so eben in Form von Kubaturen und Quadratmeterangaben berücksichtigt wird – lässt die erhebliche Nachverdichtung im Bestand eine strategische Planung der sozialen Infrastruktur auf Quartiersebene und die Sicherung von Investitions- und Betriebsmitteln im Haushalt noch vermissen. Bis 2020 werden bei gleichbleibendem Tempo im Wohnungsbau jährlich 50 Mio. € zusätzlich für soziale, sportliche und Bildungsinfrastruktur erforderlich sein.“
Kontakt: martin.brinkmann@steg-hamburg.de
III. Ulrich Lopatta
(Vorstandssprecher der TopSportVereine in der Metropolregion Hamburg):
„Das Symposium hat deutlich gezeigt, wo aktuell die Baustellen der Hamburger Sportpolitik liegen. Wir brauchen neue Förderinstrumente der Stadt beim vereinseigenen Sportstättenbau, denn da finden die Innovationen statt. Und wir brauchen einen HSB, der v.a. seine kleinen und mittelgroßen Vereine bezirklich neu aufstellt und für die Aufgaben in der wachsenden Stadt handlungsfähig macht. Wir fordern deshalb von HSB und Stadt Hamburg ein gut ausgestattetes Finanzpaket zum Aufbau neuer und zur Förderung bestehender Großsportvereine. Diese Entwicklung werden wir unterstützen. Der HSB sollte die kommenden Verhandlungen zum Sportfördervertrag 2019/20 entsprechend gestalten. Unsere Unterstützung hat er dabei!“
Kontakt: ulrich_lopatta@topsportvereine.de
Bernard Kössler
(Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Hamburger Sportbundes):
„Sportvereine haben den Willen, Verantwortung in den Sozialräumen zu übernehmen und die Kraft, Quartiere zu gestalten. So wie Unternehmen zur Firmenentwicklung Kredite brauchen, fehlt den Vereinen häufig nur eine Anschubfinanzierung, um Ihre Sportplätze, Sporträume und Sportzentren auszubauen. Sozial in Vereinssportanlagen zu investieren, heißt soziale Zukunft im Wohnumfeld kreieren.“
Kontakt: b.koessler@sportbund-hamburg.de
Jörg Förster
(Geschäftsführer Hochschulsport Hamburg und Ausrichter des Symposiums):
„Der Hochschulsport Hamburg engagiert sich vor dem Hintergrund der steigenden Studierendenzahlen am Studienstandort Hamburg in enger Kooperation mit seinen Mitgliedshochschulen – darunter auch die Kühne Logistics University – bewusst im Themenfeld Stadtentwicklung durch und mit Sport. Denn der Wissenschaftsstandort Hamburg wird durch eine sportfreundliche Infrastruktur attraktiv für Studierende aus dem In– und Ausland und die derzeit genutzten Sportstätten haben bei uns ihre Auslastungsgrenzen erreicht.“
Kontakt: foerster@sport.uni-hamburg.de