Abkommen sichert Zukunft der Klimaforschung in Hamburg
Partner vereinbaren langfristige Finanzierung für die Erneuerung des Klimarechner im DKRZ
Seit dreißig Jahren forschen hochrangige Experten am Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) in Hamburg die Entwicklung des Klimas auf der Erde. Um die Auswirkungen der durch den Menschen verursachten Änderungen und die daraus entstehenden Folgen für die Erde sichtbar zu machen, muss die Rechenleistung des Klimarechners den Erfordernissen regelmäßig angepasst werden. Dafür haben Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft Prof. Dr. Dr. Otmar D. Wiestler und der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Prof. Dr. Martin Stratmann heute ein Abkommen unterzeichnet, das die langfristige Finanzierung des Hochleistungsrechners sichert.
Damit ist die Wettbewerbsfähigkeit des DKRZ auf Dauer gesichert. Während bis her die Erneuerung des Systems zwischen den Partnern immer neu ausgehandelt werden musste, kann die Rechnerinfrastruktur nun auf Basis des Abkommens alle fünf Jahre erneuert werden. An den Kosten von 45 Millionen Euro beteiligen sich die Helmholtz-Gesellschaft mit 45%, die Max-Planck-Gesellschaft mit 40% und die Freie und Hansestadt Hamburg mit 15%. Im Jahr 2020 steht damit die nächste Erneuerung des Klimarechners an.
Die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank freut sich über die Möglichkeiten, die das Abkommen sichert: „Wir müssen noch viel besser verstehen, wie Klimaveränderungen unsere Lebensweise beeinflussen und umgekehrt – lokal und global. Dieses Wechselspiel ist hochkomplex. Kluge Lösungen sind darum auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse angewiesen. Die Hamburger Klimaforschung genießt einen international herausragenden Ruf. Das DKRZ-Abkommen wird diesen Ruf weiter festigen. Denn es sichert dem Deutschen Klimarechenzentrum eine nachhaltige Entwicklung. Das macht Hamburg künftig noch attraktiver für Klimaforscherinnen und -forscher aus aller Welt. Mein Dank gilt allen Partnern.“
Prof. Dr. Dr. Otmar D. Wiestler sagt: „Die Erforschung des komplexen Wechselspiels zwischen Erde und Umwelt ist eine der großen Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht. Die Erd- und Umweltforschung ist deshalb ein zentrales Feld unserer Arbeit. Wir erforschen die grundlegenden Funktionen des Systems Erde sowie die Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesellschaft. So schaffen wir eine solide Wissensbasis, um unsere Lebensgrundlagen langfristig zu sichern.“
Das international anerkannte Klimarechenzentrum stellt Forschern die Rechenleistung zur Verfügung, um modellbasierte Simulationen des globalen Klimawandels und seiner regionalen Effekte zu erstellen. Dabei werden möglichst viele Einflüsse des Erdsystems für die Modellierung von Szenarien herangezogen. So können der Einfluss von Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit untersucht oder die Frage, inwieweit Klimaveränderungen vom Menschen verursacht sind errechnet werden. Das derzeitige Rechensystem HLRE-3 „Mistral“ kommt mit mehr als einhunderttausend Prozessorkerne auf eine Spitzenrechenleistung von 3.6 PetaFLOPS. Damit sind 3,6 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde möglich.