HSV unterliegt im Abstiegsduell
Der Hamburger SV hat eine große Chance vertan, sich mit einem Sieg über den bisher auswärts punktlosen Darmstadt 98 von den Abstiegsrängen abzusetzen. Mit 1:2 unterlagen die Hamburger gegen den fast sicheren Absteiger, der sich mit den drei Punkten noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt offenhielt. Zudem haben sich mit Dennis Diekmeier und Christian Mathenia noch zwei weitere Spieler verletzt.
Damit riss die Serie, die den Klassenerhalt garantieren sollte. Die Hamburger waren in den letzten neun Heimspielen ungeschlagen. Der HSV kann wieder mit Kyriakos Papadopoulos in der Abwehr und Bobby Wood im Sturmzentrum auflaufen. Dafür sitzen Michael Gregoritsch und Walace auf der Bank. Die Hessen kommen mit dem gleichen Team wie beim Sieg gegen den FC Schalke am letzten Wochenende in die Hansestadt. Darmstadt ist von Beginn an sehr präsent im Spiel und läuft die Hamburger früh an. Bereits nach sechs Minuten muss der Schiedsrichter Stegemann das Spiel für einige Minuten unterbrechen, da Pyro-Qualm die Sicht auf dem Spielfeld beeinträchtigt. Vor allem der HSV schein aus dem Konzept gebracht, kommt aber mit schnellem Umschaltspiel über Hunt und Diekmeier zur ersten gefährlichen Strafraumsituation. Aber Bobby Wood kann nicht abschließen. Die Hamburger werden jetzt dominanter und bekommen mit Gideon Jung und Aaron Hunt zu einigen Möglichkeiten. Insgesamt fehlt aber die Klarheit, die Chancen gut auszuspielen. In der 28. Minute wird Jung im Strafraum von Kamavuaka klar umgerissen, aber der Pfiff von Stegemann bleibt aus. Man kann sich nur auf den Videobeweis freuen, der in der kommenden Saison testweise eingeführt werden soll – im Abstiegskampf können solche Entscheidungen den Ausschlag geben.
Aber der Hamburger SV hat noch vor der Pause die Möglichkeit, ein Tor zu erzielen. In der 39. Minute setzt sich Filip Kostic auf der linken Seite durch, aber Zulu klärt seine Flanke zur Ecke. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte taucht Wood noch einmal gefährlich im Strafraum auf, wird aber am Schuss gehindert. So geht es torlos in die Pause.
Die Gäste kommen wacher aus der Kabine und erzielen in der 51. Minute nach einer Ecke das 0:1 Durch Zulu. Die Hambuger wirken geschockt und in Mavraj unterläuft zwei Minuten später ein katastrophaler Fehlpass im Aufbauspiel, der den Gästen das 0:2 durch Platte einbringt. Bei der Abwehraktion verletzen sich noch Diekmeier und Mathenia, aber beide können erstmal weiterspielen. Mit Michael Gregoritsch und Bakery jatta kommt noch einmal mehr Schwung ins Angriffsspiel der Rothosen. In der Nachspielzeit fällt dann auch noch der Anschlusstreffer zum 1:2 . Aber auch den erzielt bezeichnender Weise mit einem Eigentor von Holland ein Darmstädter.
Im Spiel der Hamburger war vor allem nach dem Rückstand die Abstiegsangst greifbar. Es fehlte die Ruhe im Aufbauspiel und die Klarheit in Strafraum-Situationen. Der HSV hat es selbst mit den Begegnungen in Augsburg, gegen Mainz und gegen Wolfsburg selbst in der Hand, die Punkte für den Klassenerhalt gegen direkte Konkurrenten zu sichern. Aber genau das scheint momentan das Team eher zu lähmen. Man kann nur hoffen, dass es nicht zu einem Abstiegsendspiel gegen Wolfsburg am 34. Spieltag kommen wird. Den ersten Schritt, das zu vermeiden, kann das Team von Markus Gisdol am Sonntag leisten, wenn es in Augsburg punktet.