Studie zu spektakulären Bauprojekten als Innovationstreiber
Spektakuläre Großprojekte in aller Welt werden wegen der regelmäßigen Überschreitungen des vorgesehenen Budgets kritisch gesehen. Mit der Elbphilharmonie öffnet morgen nach neun Jahren Bauzeit und einer Budgetüberschreitung um mehr als das Zehnfache eines der spektakulärsten Konzerthäuser der Welt. Die HafenCity Universität untersucht in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Harburg die Bedeutung von Großprojekten als Innovationstreiber in der Bauwirtschaft.
Ob Eiffelturm, das Opernhaus in Sydney, die Golden Gate Bridge und nun auch die Elbphilharmonie in Hamburg – Budgetüberschreitungen, Zeitverzögerungen und Qualitätsmängel in Planung und Durchführung haben den öffentlichen Diskurs angeregt. In wieweit diese Projekte auch Innovationen in der Bauwirtschaft zum Durchbruch verholfen haben, soll nun ein von der Hamburger Landesforschungsförderung finanziertes Projekt in Zusammenarbeit mit der HCU und der TU Harburg ermitteln.
Dabei bildet das Zusammenspiel von Kundenanforderungen, gestalterischem Ehrgeiz sowie der organisationalen Projektintegration im Bauwerk den analytischen Rahmen für sechs Fallstudien. Die untersuchten Projekte sind die Elbphilharmonie Hamburg, der EZB-Neubau in Frankfurt, der Hauptbahnhof Berlin, das Projekt Stuttgart 21, die Gümpentalbrücke auf der ICE-Strecke Erfurt-Bamberg und die Süderelbe-Brücke in Hamburg. Die Studie mit dem Titel „Großprojekte als Innovationstreiber in der Bauwirtschaft“ soll die spezifischen Bedingungen herauszuarbeiten, unter denen Neuerungen in der Wertschöpfungskette Bau entstehen und sich verbreiten.
„Indem wir in unseren Fallstudien eine sozialwissenschaftliche mit einer ingenieurwissenschaftlichen Perspektive verschränken, erhoffen wir uns ein besseres Verständnis für die Dynamik von Innovationsprozessen. Unsere Ergebnisse werden auch für das innovationsbezogene Management und stadtpolitische Strategien relevant sein“, sagt Prof. Dr. Gernot Grabher, der Projektsprecherder HCU Hamburg.