Altona benennt Straßen nach Frauen der Hamburger Stadtgeschichte
Das neue Wohnquartier in Altonas Mitte ist nach der HafenCity Hamburgs zweitgrößtes Stadtentwicklungsprojekt. 12 neue Straßen und drei Plätze entstehen hier bis 2018. Die Senatskommission für die Benennung von Verkehrsflächen hat Namen für die neuen Flächen beschlossen. Zehn Straßen werden an bedeutende Frauen der Hamburger Stadtgeschichte erinnern.
Die neuen Starßennamen sind sie der 1646 in Hamburg geborenen Kauffrau Glikl bas Judah Leib, bekannt als „Glückel von Hameln“, bis zur 1990 verstorbenen Schauspielerin, Autorin, Sängerin und Synchronsprecherin Helga Feddersen und der 2009 verstorbenen Prostituierten, und späteren Streetworkerin Domenica Anita Niehoff. Auch der 1944 in Auschwitz ermordete Rabbiner Eduard Duckesz bekommt einen Platz. Dwird Mit der Benennung des „Lille Torv“ (dänisch für „Kleiner Platz“) wird der langen deutsch-dänischen Geschichte Altonas gedacht.
Kulturstaatsrat Dr. Carsten Brosda sagt dazu: „Die Entscheidung für diese Namen wirft Schlaglichter auf mehrere Jahrhunderte Hamburger Geschichte und würdigt insbesondere prominente Frauen unserer Stadt. Die Namen halten zudem die Erinnerung an verschiedene Aspekte der Altonaer Geschichte wach, etwa die langjährige Verbindung mit Dänemark oder die besondere Rolle als Zufluchtsort für verfolgte Jüdinnen und Juden.“
Dr. Liane Melzer, Bezirksamtsleiterin Altona: „Eva Rühmkorf war es ein besonderes Anliegen, dass Hamburger Straßen auch nach Frauen benannt werden. Sie hätte sich bestimmt gefreut, dass in diesem neuen Quartier in Altona-Nord das vielfältige Wirken von Frauen für unsere Stadt gewürdigt wird.“
Alle Straßennamen: Eva-Rühmkorf-Straße, Susanne-von-Paczensky-Straße, Erika-Krauß-Twiete, Glückel-von-Hameln-Straße, Helga-Feddersen-Twiete, Domenica-Niehoff-Twiete, Eduard-Duckesz-Straße, Mit der Straße An der Kleiderkasse wird an die ehemalige Ausgabe- und Lagerstelle für die Dienstkleidung der Bahnmitarbeiter auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Altona erinnert. Das um 1900 errichtete denkmalgeschützte Gebäude bleibt als Identität stiftendes Element erhalten und wird in den angrenzenden Park integriert.
Die Plätze: Mariannenruh-Platz, Lille Torv. Mit dem Platz der Arbeiterinnen werden die zahlreichen Arbeiterinnen Altonas gewürdigt, die in traditionellen „Männerdomänen“ wie Hafen, Fischverarbeitung, Zigarrenindustrie und Verkehrsbetrieben tätig waren.