Freie Fahrt für emissionsarme Schiffe
Mit einem Fünf-Säulen-Konzept macht sich die Hamburg Port Authority (HPA) für eine umweltfreundliche städtische Bootsflotte stark. In einer Absichtserklärung vereinbarten HPA und DNV GL, das Konzept für emissionsarme Schiffe in der Hansestadt zu konkretisieren und weiterzuentwickeln. Die DNV GL ist die weltweit führende Klassifikationsgesellschaft und Beratungsdienstleister der maritimen Industrie.
Das HPA-Konzept umfasst fünf Punkte:
Emissionsarme Kraftstoffe:
Die HPA setzt seit 2009 auf ihren Schiffen ausschließlich schwefelarmen sog. LKW-Diesel ein. Im Juni 2016 wurden Versuchsfahrten mit GTL (Gas to Liquid) durchgeführt. Auf Basis der dabei gewonnenen Messergebnisse bebunkert die HPA nun auch Schiffe mit GTL. Ergänzend soll HVO-Biodiesel eingesetzt werden (EN 15940) – dazu laufen derzeit Verhandlungen mit Anbietern.
Abgastechnik bei Neubeschaffungen:
Ersatzbeschaffungen werden grundsätzlich mit Filtern ausgestattet. Dabei setzt die HPA auf eine Kombination aus Rußpartikelfiltern und Stickoxidkatalysatoren.
Abgastechnik Nachrüstlösungen:
Auch die Bestandsflotte soll möglichst mit Abgasnachbehandlung nachgerüstet werden.
Innovative Antriebskonzepte:
Derzeit wird der Einsatz von LNG, Hybrid-Technologien, Brennstoffzellen etc. verschiedener Anbieter geprüft.
Energieeffizienter Schiffsbetrieb:
Die Crews sollen im energieeffizienten Bedienen der Schiffe geschult werden.
„Natürlich hat die HPA großes Interesse daran, auf neu zu beschaffenden Schiffen innovative Antriebstechnologien einzusetzen und unsere bestehende Flotte, so weit wie möglich, umweltfreundlich fahren zu lassen. Dabei sehen wir uns als Förderer zukunftsweisender Technologien. Wir werfen auch einen Blick über den Tellerrand hinaus, halten Ausschau nach neuen Ideen und stehen in regem Austausch mit unseren Partnerhäfen“ , sagt Jens Meier, Vorsitzender der HPA-Geschäftsführung.
Das Konzept wird auch von Malte Siegert, dem Leiter Umweltpolitik beim NABU Hamburg begrüßt: „Es ist bitter nötig die Luftschadstoffemissionen im Hafen zu reduzieren. Dass die HPA mit ihrer eigenen Flotte vorangeht, begrüßt der NABU ausdrücklich. Die Umsetzung wird der NABU weiter begleiten und die drastische Reduktion von Stickoxid-, Schwefeldioxid- und Rußemissionen einfordern.“