Spender sammeln Millionenbetrag für die Freezers-Rettung
Getragen von einer einmaligen Solidaritätswelle hat Freezers-Kapitän Christoph Schubert bis in die Abendstunden um die Rettung der Lizenz des von der Anschutz-Entertainment-Group abgeschossenen Eishockey-Clubs gekämpft. Mit Spenden kam ein Millionenbetrag zustande, aber es reicht nicht. Die AEG hat die bis heute zu beantragende Lizenz für die DEL nicht eingereicht.
Nachdem die Anschutz-Gruppe in der vergangenen Woche verkündet hatte, die Lizenz für die Freezers nach 14 Jahren nicht mehr zu beantragen, da sie ihr gesamtes Engagement auf die Eisbären Berlin konzentrieren wolle, gab es in ganz Deutschland eine Welle der Solidarität. Mit Mahnwachen vor der Barclaycard Arena sorgten Fans und Unterstützer für Aufmerksamkeit. Kapitän Schubert hatte versucht, auf private Initiative hin die Rettung zu erreichen. Aber die Zeit war zu kurz. Bis heute hätte die Lizenz beantragt werden müssen.
Allein die von Moritz Fürste in Gang gesetzte Crowdfunding-Aktion hatte in den Abendstunden 500 000 Euro eingebracht. Mit anderen Spenden zusammen überschritt die Spendensumme schon am Nachmittag die Millionengrenze. Schubert hatte gehofft, die AEG noch einmal umzustimmen und erstmal eine Lizenz zu beantragen, damit in Ruhe ein Käufer für den Club zu gesucht werden kann. Aber das weltweit tätige Vermarktungs-Unternehmen hatte offenbar kein Interesse daran, eine Lösung zu finden.
Aber um 23:34 gab es auf der Facebook-Seite der Freezers folgende Nachricht: „Die Anschutz Entertainment Group (AEG), Eigentümer der Hamburg Freezers, hat entschieden, wie bereits am 18 Mai angekündigt, keine Lizenz für die DEL-Saison 2016/17 für das Team zu beantragen.“
Geschäftsführer Uwe Frommhold: “Die starke Unterstützung der letzten Tage hat gezeigt, wie sehr die Hamburger und Eishockey Fans in ganz Deutschland professsionelles Eishockey in Hamburg weiterhin sehen wollen. Leider hat sich keine realistische Lösung für einen Käufer oder einen strategischen Partner abgezeichnet, um eine Lizenz zu beantragen. Aus diesem Grund sieht sich AEG gezwungen die Freezers zu schließen. Ich möchte allen danken, die uns in diesen harten Zeiten unterstützt haben, insbesondere allen Partnern, Sponsoren und Spendern, Moritz Fürste und Christoph Schubert sowie allen unseren Fans.“
Auf der Freezers-Website erklärt Tom Miserendino President & CEO AEG Europe: “Seit unserer Ankündigung am vergangenen Mittwoch gab es eine unglaubliche Welle der Unterstützung in Hamburg und ganz besonders bei den Fans der Freezers. Leider haben wir keinen strategischen Partner gefunden, der die Freezers übernimmt und AEG von der Aufgabe befreit hätte, zwei Teams in einer Liga zu betreiben. Wir sind uns der Folgen dieser Entscheidung bewusst, ebenso der Schwierigkeiten, die diese insbesondere für die Angestellten, die Spieler, das Management und die Fans mit sich bringt.“
Ein trauriger Tag für den Sport in Hamburg, für die Unterstützer, die bis zuletzt um die Rettung gekämpft haben, aber insbesondere für die Angestellten und Spieler des Clubs.