Derbysieg – verpasst der HSV das Triple?
Zum dritten Mal Relegation – die Fußballer des Hamburger SV waren nahe dran. Im vergangenen Jahr schafften die Schützlinge von Bruno Labbadia den Klassenerhalt erst in der Verlängerung. Der Freist0ß mitten ins Herz des Karlsruher SC von Marcelo Diaz in der Nachspielzeit bleibt Bestandteil der HSV-Geschichte. Ebenso wie heiße Derbys gegen Bremen und ein Papierkügelchen, dass die Hamburger 2009 den Einzug ins Finale des UEFA Cups kostete. Heute besiegten die Hamburger im Derby Werder Bremen und verhindern wohl damit die dritte Relegation in Folge.
Die Voraussetzungen waren nicht gut, der HSV hat vie der letzten fünf Spiele nicht gewinnen können, dabei Niederlagen gegen direkte Abstiegskonkurrenten wie Hoffenheim und Darmstadt kassiert. Bremen kam mit frischem Selbstvertrauen aus einem Sieg gegen Wolfsburg und einem guten Spiel im Pokal-Halbfinale gegen Bayern.Jaroslav Drobny ersetzte Rene Adler im Tor und während Nicolai Müller nach einer Muskelverhärtung gerade noch rechtzeitig fit wurde, musste Albin Ekdal zusehen.
Die Hamburger beginnen gut, sind sofort im Spiel und zeigen auch spielerisch eine ansprechende Leistung. Bei den Bremern scheinen die Beine noch schwer. Bereits in der 5. Minute läuft Müller Djilobodji davon und passt genau auf Pierre-Michel Lasogga, der seine Torflaute beendet.
Der HSV steckt nicht wie so häufig zurück, sondern spielt weiter druckvoll. In der 32. Minute schlägt Matthias Ostrzolek die Flanke, auf die die Zuschauer so lange gewartet haben. Lasogga vollendet mit dem Kopf.
Nach der Pause zeigt der HSV plötzlich wieder das andere Gesicht und lässt sich von Werder in die Defensive drängen. Müller muss voraussichtlich mit einem Muskelfaserriss in der Kabine bleiben. Hamburg hat kaum noch gefährliche Spielzüge nach vorn, versucht, das Spiel zu kontrollieren. Lasogga analysiert nach Spielende richtig „Wir haben die Konter schlecht ausgespielt. Wir müssen wohl immer hundert Prozent geben.“
In der 57. Minute verursacht Johan Djourou einen Elfmeter an Claudio Pizarro. Der sonst gegen den HSV so treffsichere Schütze gibt aber nahezu freiwillig an Drobny ab, der, nachdem er das Vorhaben des Stürmers gut antizipiert, den Ball nur aufnehmen muss. In der 65. Minute ist es aber soweit – der gerade eingewechselte Ujah erzielt per Kopf den verdienten Anschlusstreffer.
Das Spiel beruhigt sich aber und der HSV kann den Sieg über die Runden Retten. Das Stadion feiert es wie eine Meisterschaft. Die Rettung scheint geschafft. Aber das schien schon mehrmals in der Saison der Fall gewesen zu sein. Es sind noch neun Punkte zu vergeben. Die Hamburger müssen auswärts noch nach Mainz und Augsburg. Am vorletzten Spieltag kommt der derzeit schwächelnde VfL Wolfsburg.