Elisabeth – Die wahre Geschichte der Sissi feiert Premiere
Mit „Elisabeth – Die wahre Geschichte der Sissi“ gastiert das wohl erfolgreichste deutschsprachige Musical nun auch in Hamburg. Die Geschichte der Kaiserin Elisabeth erzählt vom Autor Michael Kunze mit der Musik von Sylvester Levay feierte im Jahr 1992 in Wien seine Uraufführung und begeisterte in Europa und Asien mittlerweile bereits 10 Millionen Zuschauer. Die Premiere im Mehr! Theater in Hamburg wurde begeistert aufgenommen.
Michael Kunze stellt in seiner vom Kitsch der Filme mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm befreiten Geschichte die Person der „Sissi“ als charakterstarke Persönlichkeit dar, die ihren selbstbestimmten Weg als österreichische Kaiserin sucht. Die von Roberta Valentini verkörperte Elisabeth heiratet im Alter von 16 Jahren den österreichischen Kaiser Franz Joseph I. Unglücklich entflieht sie den Zwängen des Hofes und begibt sich auf viele Reisen. Schließlich zerbricht sie am Selbstmord ihres Sohnes Rudolph. Jahr 1898 kommt sie bei einem Attentat ums Leben.
In der Geschichte tritt ihr Attentäter Lucheni gespielt von Kurosch Abbasi als Erzähler auf. Er eröffnet das Musical mit einer Szene, in der er eine aus dem Off kommenden Stimme mit der Frage „Aber warum, Lucheni, warum haben Sie die Kaiserin ermordet?“ mit „Ich habe sie ermordet, weil sie es wollte“ beantwortet. In der Dramaturgie des Musicals symbolisiert eine Liaison der Kaiserin mit dem Tod ihre zunehmende Todessehnsucht, die auch ihren Sohn Rudolph in den Bann zieht. Mark Seibert, der an diesem Abend die Rolle des Todes spielte, überzeugt mit hoher Präsenz und kräftiger Stimme.
Michael Kunze versteht es, die Geschichte des unglücklichen Kaiserin mit dem Untergang des Habsburger Reiches zu verweben. So sind auch gesellschftskritische Szenen wie der Aufstand des hungernden Volkes in einen Tanz mit rhythmisch klappernden Milchkannen integriert. Auch eine Szene in einem Wiener Cafe zeigt die zunehmende Unzufriedenheit des Volkes mit der Monarchie, die sich zunehmend von ihrem Volk entfernt. Die Musik passt sich mit einer Mischung aus rockigen, elektronischen und Orchester-Sounds den jeweiligen Gegebenheiten an.
Das Bühnenbild ist einfach, aber geschickt und dynamisch durch Drehbühnen in Szene gesetzt. Im Laufe der Jahre wurde es mehrfach modernisiert und aktuellen Gegebenheiten angepasst. Unter den Gästen war zur Premiere neben Michael Kunze und Sylvester Levay auch Sissis Urenkelin Erzherzogin Margaretha von Habsburg-Lothringen erschienen. Das Musical bleibt bis zu 27. März in Hamburg.