Bergung der Indian Ocean steht bevor
Seit Mittwoch Abend liegt direkt vor den Toren Stades eines der größten Containerschiffe im Elbsand fest. Nach dem Ausfall der Ruderanlage setzten es die anwesenden Lotsen sicherheitshalber auflaufen. Die CSCL Indian Ocean wird jetzt für die Bergung vorbereitet, die in der Nacht mit der Springflut vorgenommen werden soll.
Nach zwei fehlgeschlagenen Bergungsversuchen laufen die Vorbereitungen für den nächsten Versuch auf Hochtouren. Die Retter pumpten ca. 2000 Tonnen Schweröl, 700 Tonnen Gasöl und 4000 Tonnen Ballastwasser ab. Bagger schaufelten ca. 45 000 Kubikmeter Schlick ab. Nach der Bergung sollen Schlepper den 15 000 Tonnen schweren Koloss in den Hafen ziehen.
Am Wochenende bot der 400 Meter lange Riese Tausenden ein beliebtes Ausflugsziel. Der nahe am Ufer bei Stade festliegende Containerriese ragt wie ein Haus hinter dem Deich hervor und ist so schon von Weitem zu sehen..
Die 300 Meter breite Fahrrinne ist frei, sodass andere Schiffe die Elbe passieren können. Unaufgeregt weichen die ankommenden Schiffe schon in der Ferne aus. Die Havarie sorgt nun für Bedenken, da es für solche Fälle offenbar keinen Plan gibt. Ein Querstellen eines Schiffes hätte die Sperrung der Zufahrt des Hafens und damit der Lebensader der Stadt zur Folge. Schon bei einem relativ glimpflichen Ausgang ist der wirtschaftliche Schaden noch nicht zu beziffern.
Der Neumond führt heut Nacht gegen 4 Uhr zu einer Springflut, die aufgrund der zu erwartenden Wassertiefe die Bergungsarbeiten begünstigt.