Ausverkauf beim HSV Handball – Lindberg geht nach Berlin
Nach der vollzogenen Insolvenz und dem Lizenzentzug Mitte Januar zerfällt der HSV Handball komplett in seine Bestandteile. Bereits zwölf Spieler haben den Verein ablösefrei verlassen. Mit Johannes Bitter (TVB Stuttgart) und Matthias Flohr (Skjern Handbold) haben bereits echte Urgesteine dem Club den Rücken gekehrt. Nun steht auch der Abschied von Hans Lindberg fest, der zu den Füchsen Berlin wechselt.
Der dänische Weltklassespieler ist seit 2007 beim HSV und wurde mit dem Club den Deutscher Meister (2011) und Champions League Sieger (2013). Im Jahr 2015 zog er sich im Spiel gegen die Füchse Berlin einen Nierenriss zu, konnte in der laufenden Saison aber wieder voll einsteigen und gehörte wieder zu den Leistungsträgern des begeisternd spielenden Teams. Zur Zeit ist er mit der dänischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen.
Rückraumspieler Tom Wetzel verstärkt in Zukunft den TuS N-Lübbecke. Adrian Pfahl und Ilija Brozovich hatten bereits nach Bekanntwerden der Insolvenz ihren Abschied verkündet.
Da der Club den Spielbetrieb nicht fortsetzt, werden alle in dieser Saison absolvierten Spiele nicht gewertet. Die Konkurrenz wirft dem HSV Wettbewerbsverzerrung vor, da offenbar bereits zu Saisonbeginn der Spielbetrieb nicht gewährleistet war. Das ist besonders bitter für den Zweitligisten GWD Minden, der bei einem Lizenzentzug der Hamburger zu Saisonbeginn in der Bundesliga geblieben wäre.
Durch die nun entfallenden Auswärtsspiele entgehen den Ligakonkurrenten zusätzlich Einnahmen. Daher prüfen sie, Schadensersatzansprüche zu stellen.