Nachhaltigkeitskonzept für Olympia veröffentlicht
OLympische Spiele 2024 – klimaneutral, faire Lieferketten, nachhaltig. Geht das? Am November entscheiden die Hamburger und Kieler im Rahmen eines Referendums über die Olympia-Bewerbung. Jetzt hat die Behörde für Umwelt und Energie zusammen mit der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 das Nachhaltigkeitskonzept veröffentlicht. Dabei soll OlympiaCity zu einem ökologischen Vorzeige-Quartier werden.
Gerade die Geschehnisse um die Attentate in Paris bewegen die Menschen. Fragen werden laut, ob man in einer solchen Situation sich um sportliche Großereignisse bewerben sollte. Die angespannte Situation in der Welt, die viele Menschen dazu bewegt, unter lebensgefährlichen Bedingungen ihre Heimat zu verlassen, dazu der Klimawandel – das alles sind Voraussetzungen, die bei gesundem Menschenverstand Fragen aufwerfen, was den Bau bombastischer Sportstätten angeht, die nachher keinen Nutzen mehr haben.
Hamburg möchte mit seinem Nachhaltigkeitskonzept nun andere Wege einschlagen und stellt gerade die Werte der ökonomischen und ökologischen Verträglichkeit in den Vordergrund der Bewerbung, die im Februar 2016 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht werden sollen.
In das nun von Umweltsenator Jens Kerstan vorgestellte Konzept wurden Anregungen, eingebracht, die in zahlreichen Workshops, Stakeholder-Meetings und öffentlichen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Nichtregierungsorganisationen und Verbänden ermittelt wurden. Die daraus entwickelte Strategie soll alle ökologischen, ökonomischen und sozialen Ziele umfassen und damit zu einem Alleinstellungsmerkmal der deutschen Bewerbung mit Hamburg als Austragungsort werden.
Dazu wurden bereits für alle geplanten Sportstätten ein Umweltscreening durchgeführt, das die Auswirkungen auf Natur und Landschaft, Energie, Wasser, Boden, Klima, Luft und den Menschen feststellt hat. Die Fachkommission „Umwelt & Nachhaltigkeit“ der Bewerbungsgesellschaft hat den Prozess begleitet, als Gutachter waren insbesondere die Sporthochschule Köln und das Öko-Institut Freiburg beteiligt. Der Finanzreport wurde bereits veröffentlicht.
Jens Kerstan sagt: „Wir machen das Thema Nachhaltigkeit zu einem zentralen Punkt der Hamburger Olympia-Bewerbung. Das Rennen um die Austragung der Spiele ist schon jetzt ein Motor für die nachhaltige Entwicklung unserer Stadt – ökologisch, wirtschaftlich und sozial. Mit Olympia können wir den Sprung über die Elbe schaffen und einen Vorzeige-Stadtteil bauen, der zum Schaufenster für moderne Bauweisen und Energieversorgung wird – und gleichzeitig zu einer Willkommensstadt. Mit den Spielen können wir den Klimaschutz, die Verkehrswende und die Fahrradstadt entscheidend voranbringen.“