Fatih Akin erhält Douglas-Sirk-Preis

28. September 2014 18:05 contrast media Aktuelles,Event-Klassiker,Festivals,Film , ,

Der Hamburger Regisseur Fatih Akin erhielt gestern beim Filmfest den Douglas-Sirk-Preis für den Film „The Cut“. Einen Tag vor der Premiere des Films, der der Völkermord an Armeniern zum Thema hat, wurde der Film mit dem begehrten Preis ausgezeichnet – nicht für sein Lebenswerk, wie der Leiter des Filmfestes Albert Wiederspiel betonte. Nicht für das Lebenswerk, sondern für seine bisherige Rolle in der Filmwelt. der noch möglichst viele Ereignisse folgen sollen.

Der Film bildet den Abschluss der „Liebe, Tod und Teufel“-Trilogie, zu der desweiteren die Filme „Gegen die Wand“ und „Auf der anderen Seite“ gehören. Vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges werden im Osmanischen Reich  in dieser Zeit aus Minderheiten Feinde. Der Schmied Nazaret, der im Jahr 1915 in Mardin in Mesopotamien lebt, wird von türkischen Gendarmen von seiner Familie getrennt und gezwungen, unter sklavenähnlichen Bedingungen im Straßenbau zu arbeiten. Er entkommt, als er mit anderen Mitgefangenen getötet werden soll, aber mit einer schweren Halsverletzung überlebt, die ihn stumm macht. Aus der Suche nach seinen verschollenen Zwillingstöchtern erfährt er eine Odyssee, die ihn über Flüchtlingslager, Waisenhäuser und Bordelle schließlich in die USA führt.

Fatih Akin hat sich für diesen Film ausgiebig mit den historischen Hintergründen dieses in der Türkei als Tabu geltende Thema beschäftigt. Schon vor der Veröffentlichung wurde er deswegen von Ultranationalisten bedroht.

Seit 1995 wird der Douglas-Sirk-Preis jedes Jahr an eine Persönlichkeit verliehen, die sich um die Filmkultur verdient gemacht hat. Der Preis ist nach dem Hamburger Regisseur Detlev Sierck benannt, der in die USA auswanderte und in Hollywood als Regisseur unter dem Namen Douglas Sirk Filmgeschichte schrieb.  So ist erstmalig überhaupt der Preis in seiner Heimatstadt geblieben.

 

HD-Video

 

Bildergalerie zur Douglas-Sirk-Preis-Verleihung

Fotos und Video: © Beate Eckert-Kraft – www.imajix.de 

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