350 Jahre Stadtrechte für Altona
Altona – heute ein Stadtteil im Spannungsbogen zwischen Kunst un Kommerz. Straßenkünstler, Altonale und Alternative Läden bestehen neben Einkaufstempeln wie IKEA und Mercado. Versteckte Hinterhöfe Kulturzentren wie Fabrik, Theater wie Monsun und Thalia leben in direkter Nachbarschaft zu mit Villen bespickten Prachtstraßen Palmaille und Elbchaussee.Museumshafen Övelgönne, Holzhafen, Stilwerk, Fischmarkt und Fischauktionshalle – das alles hat Tradition. Am 23. August 1664 wurden der Stadt von Dänemarks König Friedrich III. die Stadtrechte verliehen. Danach stand der Stadtteil gut 200 Jahre unter dänischer Flagge. Die Stadt war schon damals geprägt durch Glaubens- und Gewerbefreiheit, der Gedanke der Freiheit und Toleranz blieb bis heute erhalten. Heute feiert der Stadtteil dieses Ereignis mit Schiffsparaden und Straßenkunst entlang der Elbe zwischen Fischmarkt und Övelgönne. Die Post Philatelie bringt anlässlich dieses Ereignisses Sondermarken und einen Sonderstempel heraus. Die Wurzeln der Stadt gehen auf das 12. Jahrhundert zurück. Die westlich der Hammaburg entstandene Gemeinde Heewardeshude entwickelte sich schnell zu einem kleinen Fischerdorf. Es stand in ständiger Konkurrenz zu Hamburg, zeichnete sich aber in der zeit der Reformation dadurch aus, dass es auch Menschen anderer Religionen Zuflucht bot. Der Name Altona geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Im Zuge des 30-jährigen Krieges gerät die Stadt, die damals bereits mit der Prachtstraße Palmaille ausgestattet war, unter dänische Herrschaft. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts wächst Altona mit 24000 Einwohnern zur zweitgrößten dänischen Stadt nach Kopenhagen. Die 1664 verlihenen Stadtrechte beinhalteten vor allem >Zoll-, Stapel- und Gewerbefreiheiten sowie Gerichtshoheit und sollten eine noch höhere Konkurrenz zu Hamburg aufbauen, damit es die Oberhoheit Dänemarks anerkennt. So war es vorprogrammiert, dass Altona in der Folgezeit immer Spannungen und Kriegen ausgesetzt war. 1864 wurde die Herrschaft Dänemarks auf diesem Wege beendet. Es folgte ein wirtschaftlicher Niedergang, da Altona auf seinen Status als Freihandelsstadt beharrte. Während der Weimarer Republik modernisierte Bürgermeister Max Brauer die Stadt. Während des 2. Weltkrieges wurde die Altstadt zerstört. Nach dem Krieg entstand nach und nach das heutige Stadtbild.