Jazz Piano: Florian Weber Trio
Viele Überraschungsmomente gab es beim Konzert von Florian Weber, der mit seinem Trio gestern im kleinen Saal der Laeiszhalle auftrat. Die Musik schien im Momant zu entstehen. Sie lebte von der Interaktion des prämierten Pianisten mit seinen Mitmusikern aus New York, dem Drummer Dan Weiss und dem fast schüchtern wirkenden Kontrabassisten Thomas Morgan. Die klangliche Basis zwischen Flügel und Fender Rhodes ließ viel Raum für die akustischen Klänge des Kontrabasses und ein sehr leise und differenziert gespieltes Schlagzeug.
Neben Eigenkompositionen wurden mit „Clocks“ und „Cosmic“ auch Songs von Coldplay und Jamiroquai improvisatorisch verarbeitet. Sehr ergreifend war eine Jazzige Version des Clapton-Titels „Tears in Heaven“, bei dem das Publikum kurzerhand den Chor bildete. Damit zeigt der in Köln und Boston ausgebildete Florian Weber eindrucksvoll, das Jazz nicht einem intellektuellen Publikum vorbehalten sein muss. Trotz der populär anmutenden Titel geht der Musik aber nicht der Charakter des Modern Jazz verloren, der mit afrikanischer Rhythmik unterlegt wird.
Video zum Projekt Dunkelkammermusik