70 Jahre „Operation Gomorrha“
Die „Operation Gomorrha“ war ein im 2. Weltkrieg von der britischen Regierung ausgegebener Plan, deutsche Städte zu zerstören und damit die Moral der Bevölkerung zu schwächen, um dadurch das Nazi-Regime schnell zum Ende zu bringen. Ziel der Operation waren Städte wie Köln, Berlin, Dresden, München oder Hamburg – insgesamt traf es 150 Städte.
Die in Hamburg als „Feuersturm“ in die Geschichte eingegangenen Angriffe forderten 40 000 Menschenleben und machten einen Teil der Stadt dem Erdboden gleich. Als Orientierungspunkt für die Flugzeuge diente die Nikolai-Kirche, die heute noch deutliche Spuren der Zerstörung trägt und ein Mahnmal für die damaligen Geschehnisse ist. Wer diese Tage als Zeitzeuge miterlebt hat, steht heute noch unter dem Eindruck der Bilder, die ihn niemals loslassen werden.
Am Sonntag, den 25. Juli um 0:33 traf der erste Großangriff die Stadt. Mit Leuchtmunition wurde das verdunkelte Stadtgebiet aufgehellt und Stadtteile wie St. Pauli, Altona und die Innenstadt bombardiert. Bis zum 29. Juli gab es insgesamt drei Großangriffe, bei denen insbesondere die Stadtteile Hammerbrook, Rothenburgsort und Borgfelde nahezu komplett zerstört wurden. Allein am 27. Juli bei der Bombardierung dieser östlichen Stadtteile starben schätzungsweise 35 000 Menschen. Die ehemals von meistens Hafenarbeitern bewohnten Viertel wurden nicht wieder errichtet. Hier entstanden großflächige Gewerbegebiete. Bis in die 60er-Jahre wurden noch unzählige Blindgänger entschärft. Auch jetzt werden jährlich um die 100 Bomben entdeckt.
Zum 70. Jahrestag wurde auf dem Parkfriedhof Ohlsdorf die Gedenkstätte an der Mittelallee um die Massengräber der Luftangriffe neu bepflanzt und im Rathaus gibt es dieser Tage eine Ausstellung, die die schlimmen Kriegsereignisse dokumentiert.
Bildergalerie zur Gedenkstätte an der St. Nikolai